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Kabeg Management

07 / April / 2017

Trampolinunfälle: 16 zum Teil schwerverletzte Kinder und Jugendliche in nur zwei Wochen

Die Kinder- und Jugendchirurgen im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee haben mit Beginn der Frühlingssaison wieder alle Hände voll zu tun. Beinahe täglich verletzt sich ein Kind beim Trampolinspringen.

 

 

Sobald die Temperaturen steigen, drängt es zahlreiche Menschen wieder ins Freie, sehr gerne werden auch die ersten Sprünge am Trampolin gemacht. Sie enden oft in der Notfallaufnahme der Kinder- und Jugendchirurgie am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee.

 

„Sobald die Frühlingssonne für herrliche Tage sorgt, geht es bei uns in der Abteilung richtig rund“, ist Prim. Univ.-Doz. Dr. Günter Fasching, Leiter der Landesstelle Kärnten von „Große schützen Kleine“ und Vorstand der Kinder- und Jugendchirurgie am Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee besorgt. Dementsprechend liest sich die Bilanz der letzten Wochen: „Zwischen 15. März und 2. April zählten wir 16 verletzte Kinder und Jugendliche die beim Trampolinspringen verunfallten“, resümiert Fasching.

 

Kindern fehlt die Übung

 

„Bei Trampolinunfällen sind Beinverletzungen, Kopfverletzungen sowie Verletzungen des Rumpfs und der Wirbelsäule am häufigsten“, erklärt der Kinderchirurg. „Zwei Drittel der Kinder kommen mit Verstauchungen, Wunden oder Zerrungen davon. Ein Drittel zieht sich Brüche zu - hauptsächlich am Ober- und Unterschenkel sowie am Sprunggelenk.“ Typischerweise ereignen sich die meisten Unfälle mit Frühlingsbeginn, da vielen Kindern noch die Übung fehlt“, meint Fasching, der vor allem an die Eltern appelliert folgende Ratschläge einzuhalten. „Um Verletzungen zu vermeiden, ist unter anderem eine seitliche Netzbegrenzung unerlässlich, da Kinder beim Springen seitlich herauskatapultiert werden können. Auch sollte das Trampolin an einem schattigen Platz aufgestellt werden.“

 

Sicheres Springen

 

Zudem sollten nicht mehrere Kinder gleichzeitig am Trampolin turnen. „Ein weiteres Risiko ist es, wenn sich Kinder überschätzen und sich an Saltos versuchen.“, so Fasching. Weitere hilfreiche Tipps: Sprungübungen sollten im Zentrum des Trampolins gemacht werden, das bauchseitige Landen sollte vermieden werden, genauso wie ausgestreckte Hände. Wie bei allen Sportarten, empfiehlt sich ein Erlernen der Grundtechniken unter Anleitung.

 

Die Eltern sind bei der Wartung des Trampolins gefordert: „Sie müssen sicher gehen, dass die Sprungfedern und das Netz in Ordnung sind. Als Orientierungshilfe beim Springen ist es sinnvoll, die Mitte zu markieren. Auch empfiehlt es sich, dass immer ein Erwachsener das Spielen am Trampolin beaufsichtigt“, sagt Fasching.