Das Nierenzellkarzinom zählt zu den häufigeren bösartigen Tumorerkrankungen bei Erwachsenen. Allein am Klinikum Klagenfurt werden jährlich mehr als 80 Patientinnen und Patienten neu diagnostiziert. „Das Durchschnittsalter liegt zwischen 50 und 60 Jahren, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen“, berichtet Prim. Dr. Diego Signorello, Abteilungsvorstand der Urologie im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee.
Gemeinsam mit Fachexperten der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie und der Abteilung für Hämatologie und Internistischen Onkologie, erarbeiten die Experten nach der Diagnosestellung einen zum Teil ganz individuellen Behandlungsplan für die Patientinnen und Patienten. „Möglich ist natürlich eine Operation, welche seit Mai 2023 als robotergestützter Eingriff erfolgt, aber auch eine konservative Behandlung“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Eisterer, Abteilungsvorstand der Hämatologie und Internistischen Onkologie sowie Leiter des Onkologischen Zentrums. Es gibt aber auch andere Behandlungsoptionen wie die Kryoablation. Bei Patienten, die nur (mehr) eine Niere haben oder nicht operationstauglich sind, kann an der Radiologie diese Methode eingesetzt werden. Dabei wird der Tumor durch eine minimalinvasive Kälteanwendung gezielt zerstört. Und auch eine Immuntherapie wird angeboten. Eisterer und Signorello: „Diese kommt vor allem zum Einsatz, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist und sich Metastasen gebildet haben oder ein Rückfall der Erkrankung nach einer Operation verhindert werden soll.“
Um jedem Patienten die optimale Behandlungsoption zur Verfügung zu stellen, finden im Klinikum Klagenfurt regelmäßige Tumorboards statt. Signorello: „Dies sowie die ausgezeichnete OP-Qualität, natürlich unsere Fallzahlen aber auch die Nachsorge unserer Patientinnen und Patienten haben die Begutachter überzeugt. Als erstes Krankenhaus in Österreich erhielten wir das Zertifikat des Nierenkrebszentrums.“