Pilzinfektionen sind vor allem für Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr – etwa nach einer Krebserkrankung oder bei Rheuma – ein Problem. Eine Behandlung ist langwierig und schwierig. Prim. Dr. Christian Geltner gibt sein Fachwissen bei einem internationalen Kongress in Japan weiter.
Zum Teil lebensgefährliche Pilzinfektionen der Lunge sind im Steigen – weltweit. Auch in Österreich ist eine Steigerung bemerkbar. „Vor allem Menschen, deren Immunabwehr durch Krankheiten wie Krebs oder Rheuma geschwächt ist, sind betroffen. Aber auch Patienten nach Transplantationen gehören zur Risikogruppe“, berichtet Prim. Dr. Christian Geltner, Vorstand der Pulmologie (Lungenabteilung) am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee.
Schwer behandelbar
Die Gefahr: „Im Unterschied zu Bakterien, die in den meisten Fällen mit Antibiotika gut behandelbar sind, gibt es gegen Pilze deutlich weniger Medikamente. Eine Pilzinfektion kann bei Befall der Lunge, des Gehirns oder des Blutes sehr rasch zu schweren Krankheitsverläufen und auch zum Tod führen.“
Der 54. Internationale Lungenkongress in Japan befasst sich zwischen 24. und 30. April ausführlich mit der Problematik. Als Fachexperte aus Europa ist Prim. Dr. Geltner als Vortragender eingeladen. „Eine große Ehre“, freut sich Geltner, für den internationalen Austausch „sehr wichtig“ ist, da er „zum Fortschritt der Medizin beiträgt“. Auf dem Gebiet der Pilzerkrankungen arbeitet er eng mit der Uniklinik Innsbruck zusammen.
Extrem seltener Fall in Kärnten gefunden
Wie präsent Pilzerkrankungen in der Praxis sind, zeigt ein aktueller Fall aus dem Klinikum: Eine Frau, die keine Schwäche der Immunabwehr zeigte, wurde mit akuten Symptomen einer Pilzerkrankung – chronische Entzündung, chronischer Husten, Schwäche – im Klinikum aufgenommen. Im Labor des Klinikum Klagenfurt bestätigte sich der Verdacht: Die Patientin leidet an einem extrem seltenen Pilz, der schwer behandelbar ist. Warum sie erkrankte, ist unklar.
Prinzipiell findet man Pilze dort, wo organische Abfälle vorhanden sind. Risikopatienten sollten auf jeden Fall Bio-Müll, Misthäufen, Blumenerde, oder auch Besuche im Stall meiden.